
Meine begeisterten acht Teilnehmer waren gipfelhungrig und voller Energie. So ging es gleich am ersten Tag auf die Engelspitze (1000 Hm) von Namlos aus. Die Tour am zweiten Tag führte uns in das Tannheimer Tal auf die Sulzspitze (2080m). Dort nutzten wir an dem sehr steilen Gipfelanstieg die Gelegenheit, unsere Schneeschuhbergsteigertechnik zu verbessern. Auch den steilen Abstieg mit zum Teil 40 Grad steilen Hängen konnten wir mit richtigem Einsatze der Stöcke und durch die scharfen Harscheisen der Schneeschuhe sicher bewältigen.
Somit waren wir gut vorbereitet für den Höhepunkt – die Namlose Wetterspitze (2553m). Bei dieser Tour gilt es, 1370 Höhenmeter und 14 km zu bewältigen. Zuerst kommt man durch das kleine Almdorf Fallerschein (1300m). Das romantische Bergdorf mit über 40 Blockhütten ist das einzige seiner Art in ganz Tirol. Nach der schönen Schlucht ging es über einen steilen Hang und eine breite Wanne hoch. Dort überholten wir eine DAV-Skitourengruppe, weil wir mit den Schneeschuhen einfacher eine gerade Aufstiegslinie hatten. Anschließend wurde es wieder steil und wir erreichten das Putzenjoch auf 2100m. Nach der Sieben-Minutenpause ging es hier links ab und über die Riesenflanke gerade 400 Hm empor. Die letzten 37 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz gingen wir ohne Schneeschuhe. Dort erwartete uns eine prachtvolle Rundumsicht. Wir konnten uns von diesem grandiosen Platz gar nicht mehr losreisen und ich musste um 14:00 Uhr drauf bestehen, den Abstieg anzugehen. Im Winter findet man am östlichen Weg durch Fallerschein eine Hütte (beim kleinen Windsack), wo man in einer Kühlbox erfrischende Getränke kaufen kann und man noch dazu eine herrliche gemütliche Rastmöglichkeit hat. Dort feierten wir unseren Gipfelsieg mit einem Gösserbier. Nach insgesamt 8,5 Stunden und 1370 Höhenmetern auf dem Tacho waren wir am kostenlosen Parkplatz zurück – welch ein genialer Tag, der dann noch im Hotel mit einem Fünf-Gänge-Menü in geselliger Runde gekrönt wird. Es muss nicht Kanada oder Norwegen sein – auch bei uns gibt es immer wieder Wundervolles zu entdecken. Am vierten und letzten Tag lassen wir es gemütlich mit dem Schönkahler (1688m) ausklingen.



















