Alpine Welten: „ready to go“ – ideale Bergwanderkurse

Die Bergsteigerschule „Alpine Welten“ führt ab diesem Jahr Bergwanderkurse für Einsteiger im Nationalpark Berchtesgaden durch.

Ich habe den ersten Lehrgang Level 1 auf dem Carl-von-Stahl-Haus (1.734 m) vergangenes Wochenende durchgehführt.

Bedingt durch die aktuelle Schneesituation in den Höhenlagen wurde aus Level 1 gleich Level 2, wenn nicht sogar Level 3 (Winterbergsteigen – diesen Lehrgang gibt es noch nicht).

Auch mussten meine Teilnehmer im Alter von 11 bis 73 Jahren gleich am Start ihre Kondition unter Beweis stellen, da die Jennerbahn nur bis zur Mittelstation gefahren ist und zusätzlich 600 Höhenmeter bis zum Stützpunkt zu bewältigen waren.

Schon am Nachmittag ging es für die Tritt- und Gleichgewichtsschulung in wegloses Gelände hinter dem Stahlhaus in Richtung Hohes Brett, um die Gehtechnik und den Stockeinsatz zu schulen. Als Abschluss bestiegen wir den Pfaffenkegel und machten auch am felsigen Aufbau die ersten Klettererfahrungen. Leichteres Klettern benötigen wir auf schwarzen Bergwegen, um sicher und stressfrei unterwegs zu sein.

Der Abend wurde bis zur Hüttenruhe (22:00 Uhr) ausgiebig genutzt, um meine und Helkes (2. Führerin) Erfahrungen zum Thema Bergwandern mit vielen nützlichen Tipps weiter zu geben.

Der Tourentag am nächsten Morgen startete bewusst erst um 09:00 Uhr in der Hoffnung, dass die fast geschlossene Schneedecke auf der Nord-Ostflanke des Schneidsteins durch die Sonneneinstrahlung bis dahin etwas aufgeweicht war. Der „Rote Wanderweg“ entpuppte sich allerdings als „Rot-Plus“. Bedingt durch den Altschnee war auch gestützt mit Wanderstöcken der Weg über Latschen im Blockgelände sehr „tricky“. Zum Finale bildeten wir zwei Leistungsgruppen und spurten in Serpentinen im Zickzack die 30 Grad steile Flanke in zum Teil knietiefem Schnee zu den zwei Gipfelkreuzen hoch. Um 12:00 Uhr erreichten wir alle den Gipfel auf 2267 Meter. Belohnt für die Anstrengung (bei dem einen oder andern bis an die Leistungsgrenze) mit gigantischem Ausblick über das komplette Berchtesgadener Land mit Blick auf den Watzmann und bis auf die Gletscher des Dachsteins.

Bei dem anschließenden Abstieg sah jeder seine Fortschritte der Ausbildungstage und die Jungs hüpften in „John Wayne“ Methode an mir vorbei. 

Bedingt durch den eingeschränkten Fahrbetrieb der Jennerbahn wurde der Sonntag ausgiebig genutzt und der Lehrgang endete später als geplant. War uns egal, da die BAB Salzburg – München bekanntlich Sonntag zur jeder Uhrzeit voll ist.

Fazit: Ich kann jedem Neuling und Einsteiger die Bergwanderkurse nur empfehlen, um in Ausrüstung und Fortbewegungstechnik für die Bergwelt gerüstet zu sein und diese dann sicher und mit viel Spaß erkunden zu können.

Nachfolgend genehmigte Fotos meiner Teilnehmer


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