Als ich den Auftrag von Alpine Welten für Samstag, den 30.09. annahm, warnten mich meine Kollegen, dass jedes Wochenende ein Megastau auf dem beliebten Alpspitz Klettersteig sei. Auch in Facebook konnte man Bilder mit einer 200 Meter langen Reihe von Bergsportlern bestaunen. Deshalb habe ich mich mit extra viel Brotzeit, Ausbildungsthemen für meine Gäste, Kartenspiel und „Mäxle Würfel“ vorbereitet.
Es gibt schlechtere Orte zum Warten.
Doch schon am leeren 5 € Parkplatz um 07:30 Uhr wunderte ich mich, wo denn die angekündigten Massen sind? Nachdem meine pünktlich erschienenen Gäste ausgerüstet waren, fuhren wir mit der ersten halb gefüllten Bahn zur Bergstation hoch. Der Wetterbericht war gut – kein Regen, nur bewölkt für den ganzen Tag. Als wir die sichere Bergstation verließen, entpuppte sich die Bewölkung als dichter Nebel mit einer Sicht unter 20 Meter. Ein halbes Dutzend Klettersteiggeher wartete geduldig auf uns in der Hoffnung, der Bergführer wird schon wissen wo sich der Klettersteig befindet. Somit ist dann meine 6er Gruppe auf 10 angewachsen. Ich habe kein Problem damit, solange ich keine Garantenstellung vom Anhängsel übernehmen muss. Nachdem wir am Einstieg am Stahlseil angekommen waren, schickte ich die Vier mit der Anweisung weiter, sie können sich nun nicht mehr verlaufen solange sie dem Seil folgen. Dann kommen sie am Gipfelkreuz raus.
Wir trafen noch eine zweite Gruppe von Alpine Welten, die an diesem Wochenende einen Klettersteigkurs auf dem Kreuzeckhaus machten.
Ich kann also berichten, dass am Samstag, dem 30.09 von 08:45 Uhr bis 11:45 Uhr keine 35 Bergsportler an dem schönen 600 Höhenmeter hohen Alpspitz Klettersteig unterwegs waren. Ich hatte somit keine Gelegenheit, meine vorbereiteten Wartespiele auszupacken.
100 Hm vor dem Gipfel riss die Wolkendecke auf und wir hatten zumindest zeitweise eine Sicht auf den Jubiläumsgrat und den Hochblassen. Nach ausgiebiger Gipfelrast verdichtete sich die Wolken erneut und es war wieder das gleiche Spiel wie am Anfang – uns schlossen sich „Nachgeher“ für den Abstieg an. Das ist verständlich, denn der Abstieg ist gar nicht so leicht und es gilt den Abzweig zum Nordwandsteig zu erwischen.