Die Tour zum imposanten, handgeschmiedeten Kreuz auf dem Sattelköpfl 2029m beginnt in Hinterstein. Man hat 1250 Höhenmeter und 27 km Wegstrecke zu bewältigen. Wir nahmen nicht den überteuerten Gemeindeparkplatz auf der Höhe, sondern für den halben Preis den Parkplatz am Ortseingang beim Bauer Käshiesle. (Geld mit Kennzeichenzettel in die Kasse legen, nette Bauernfamilie).
Der Start mit dem Rad im Ort liegt bei 850m. Los geht`s in Richtung Giebelhaus bis zur Hubertuskapelle 1070m und danach links hinauf den sehr steilen Forstweg zum Erzberg Mittelhof 1402m. Spätestens dort muss man ein Bikedepot machen. Will man sich die Schiebestrecken (bis zu 17 Prozent) sparen, lässt man das Rad bereits an der Hubertuskapelle stehen.
An der Erzberghütte 1402m bindet man den Drahtesel an einen der dicken Bäume. Zu Fuß geht es auf unmarkierten Pfaden 20 Minuten weiter taleinwärts. Kurz vor Talschluss biegt man rechts auf Pfadspuren bis hinauf zum Sattel Abzweig Roßkopf 1700m (keine Schilder, keine Markierungen). An der Sattelhütte läuft man südöstlich vorbei, geradeaus in das Kar und auf dem Geröll nach oben. Ab 1750m wird es schwierig, weil das schuttige Kar dort immer in Bewegung ist und die Pfade nach starkem Regen und Schneerutschen mit Steinen teilweise überschüttet sind. Mit Bergerfahrung peilt man von dem sichtbaren Sattelköpfle die linke Scharte an. Vor den Abbrüchen (auf ca. 1840 m) sollte man den großen festen Steinmann finden. Ab dort läuft man auf den ab und zu erkennbaren Pfadspuren (Steinmännchen habe sie wieder erneuert) hinauf zur Scharte (1950 m) zwischen Sattelkopf und Sattelköpfle. Am Warnschild beginnt der kurze Klettersteig B/C. Er endet final bei dem für mich schönsten Gipfelkreuz im Allgäu. Abstieg wie Aufstieg – mit Geländegespür spart man Höhenmeter und kommt pfadlos nicht mehr an der Sattelhütte vorbei, sondern direkt am Sattel zum Abzweig Roßkopf, der mit extra 100 Höhenmetern (Holzkreuz 1800m) noch mitgenommen werden kann.
Durch das Einsparen der Wucherparkgebühren der Gemeinde Hinterstein ist noch Geld für eine abschließende Einkehr in einer der guten Gasthäuser in Hinterstein drin.
Die oft von der Presse und Kommunalpolitikern geschilderten Touristenströme waren an diesem Tag nicht zu sehen. (Herbstferienzeit Baden-Württemberg und Bayern am 31.10.2023). An diesem wettertechnisch guten Tag verteilten sich ein Dutzend Bergsportler im Hintersteiner Tal. Abzweig zum Schrecksee – tote Hose….