Geierwand: Neuerer schöner Klettersteig im ULMER Einzugsgebiet

Karfreitag und Samstag war im Inntal noch Oster-Bergsteigerwetter, danach kam die Kaltfront. Diese zwei Tage nutzte ich, um mir Tal nahe Klettersteige für meinen Einsteiger-Klettersteigkurs (DAV Neu-Ulm) zu erkunden, den ich Anfang Mai durchführe.

Mit Uli und Jonas schaute ich den erst zwei Jahre alten Klettersteig in Haiming (Inntal) an. Die „Geierwand“: 400 Höhenmeter und 800 Klettermeter ständig sehr ausgesetzt, jedoch perfekt abgesichert, geht es abwechslungsreich die Südwand hoch. Die Schwierigkeiten übersteigen die „C“ nicht und der steile Abstiegsweg ist dieses Jahr auch an allen wichtigen Stellen mit Seilgeländer (z.T. Drahtseil) versichert. Großes Lob an die Erbauer. Parkplatz kostenlos.

 

Auch der neue Klettersteig Galugg (C) in Zams – direkt links neben dem Krankenhaus (Parkplatz am Krankenhaus 0,70 € die Stunde) – ist wie die Geierwand nach den neusten Regeln vom sicheren Klettersteigbau gekennzeichnet (Fangpuffer an den Zwischensicherungen). Diese zwei Klettersteige lassen sich gut an einem Tag miteinander kombinieren.

Ja wir Deutsche sind da neidisch auf die Österreicher – sie verwirklichen den Bau neuer Klettersteige in 1 bis 2 Jahre nach der Planung. Ein ehemaliger Bundeswehrkamerad versucht schon seit 10 Jahren, einen familienfreundlichen Klettersteig zur Mittenwalderhütte hoch zu bauen. Letztendlich verhindert der Alpenverein den Bau. Pharisäer halt, denen es egal ist, dass wir Ulmer und Andere sich Sonntag für Sonntag über den Fernpass quälen, um unserer Begeisterung für den Klettersteigsport im Frühjahr nachzukommen. Unsere (zu) wenigen mittelschweren Klettersteige, wie Salewa und Tegelberg, sind erst Anfang Juni zu begehen und dann natürlich durch großes Aufkommen immer mit Stau verbunden. Ich mache diese zwei KST nur noch im Regen. Grrrr.

Für die Klettersteig „Fortbildung“ eignet sich der „Grazy Eddy“ in Silz. Jedoch gibt es kein einziges Hinweisschild (Stand 14.04.2017) zum Klettersteig. An der Kirche Richtung Norden abbiegen – immer gerade aus – über den Inn und die Autobahnbrücke. Vor und nach der Brücke einige kostenlose Parkplätze. Direkt an der Autobahnbrücke den schwarzen Wanderweg zum „Zwischensimmering“ folgen, ca. 20 Minuten aufsteigen. Jetzt gibt es zwei Einstiegsvarianten: Links eine D und rechts C-Variante. Beide Routen im ersten Teil gehen 100 Hm in Sichtweite hoch, so dass ein Bergführer/Ausbilder beide Touren gleichzeitig betreuen könnte. Kein einziger Bügel oder Stifte als Tritthilfe installiert –also richtiges klettern! Nach dem zweiten Teil bietet sich noch eine Abseilausbildung an (50 Meter) – zwei Abseilstände sind eingerichtet – oder man nimmt das Kettennetz zum Absteigen – ist schwierig (D/E) . Die schwindligen Aluleitern eher nicht nutzen – oder eben von oben gesichert.

Der Schönste – jedoch nur im April einsam – bleibt der schon etwas ältere Stuibenfall Klettersteig im Ötztal (Parkplatz 4,50€ am Tag). Der Tiefenblick zum 159 m tiefen Wasserfall bei der Seilbrücke ist einzigartig. Der neue Abstiegsweg (zugleich Touristen Aufstiegsweg) ist eine bauliche Meisterleistung – was das gekostet hat? Jetzt wird neben dem Ötzidorf und der Greifvogelschau noch ein riesiger Kindererlebnispielplatz mit Schwimmbad gebaut. Das künftig einen riesigen Trubel mit sich bringen wird. Da das Ötzidorf erst Anfang Mai wieder öffnet, heißt das für uns Klettersteiggeher, besser den Monat März/April nutzen. KST C, sehr gut mit Tritten abgesichert, geht auch bei Nässe.

Soviel zu meiner Erkundung. Freue mich auf den Kurs (ausgebucht mit Warteliste) – Jedoch für meinen Fortgeschritten Kurs Anfang Oktober gibt es noch zwei Plätze – da stehen natürlich andere Kaliber (D/E) im Programm.

Bilder von mir und Jonas Reuter

 

 

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