Es hat mich sehr gefreut, meinen Freunden, die noch nie im Chamonix Gebiet waren, im Juli einige Hotspots zeigen zu können.
Leider reichen 5 Tage kaum aus. Deshalb wählte ich die schönste Hütte „Rifugio Miage“ für eine Hüttenübernachtung aus. Wir wanderten zwei Etappen der bekannten Rundtour „Tour du Mont Blanc“ (dauert komplett 7-12 Tage). Über den Col de Tricot unterhalb Dome du Gouter ging es zur romantischen Berghütte umgeben von einem Lupinenmeer. (empfehle dort das Käsefondue) Am Abend krönte ein Regenbogen die Bergwiesen mit den Lupinen und die aufsteigenden Wolkenschleier. Eine fantastische Atmosphäre, die auf einem Foto kaum festzuhalten ist – man muss es einfach selbst erleben. Am nächsten Tag ging es über Cole de Voza zurück nach Les Houches – ein sehr schöner Bergweg, der bis Biomassy erfreulich einsam war.
Eine kleine Hochtour darf in Chamonix natürlich nicht fehlen. Bei schönstem Wetter ging es mit der Bahn zur Aiguille du Midi auf 3842 Meter hoch. Unsere Hochtourenroute führte über den Gletscher Glacier du Geant auf den Point Lachenal immer mit atemberaubendem Blick auf die Eisriesen mit seinem Oberhaupt Mont Blanc. Die überwältigenden Eindrücke dieses Tages werden in Erinnerung bleiben.
Ich empfehle, die Bahnkarten für die Aguille Midi Bahn einen Tag davor zu kaufen und gleich einen Zeitslot ab 06:15 Uhr für diesen Tag zu reservieren. Ich war erstaunt, wieviel Touristen trotz der 78 Euro nur zum „Schauen“ zur Gipfelstation hochfahren. Bergsteiger sind hier in der Minderheit. Richtigerweise steht ein Bergführer/Bergwachtler am Ausgang des Tunnels und lässt nur Menschen mit Gletscherausrüstung ins freie ungesicherte Gelände. Bei der Rückkehr zur Gipfelstation versuchten die Seilbahnmitarbeiter mit Zeitangaben die Bergsteiger gleich zur Talfahrt zu lenken (kann ignoriert werden).
Den Schlechtwettertag nutzten wir, um mit der historischen Zahnradbahn Montenvers zur Station Mer de Glace 1913 m hochzufahren – immerhin jetzt auch 38 €. Zunächst bestiegen wir bei Nieselwetter den Signal Forbes mit 2200 m (Tipp -in der Kapelle informativer Film über die Geschichte rund um das Hotel und den Gletscher). Danach fuhren wir mit der neuen Seilbahn hinunter zum Mer de Glace zur Gletscher Grotte. Selbst bei Regenwetter fanden dort an der Gletscherwand die üblichen Eiskletterkurse statt. Das Durchlaufen der Eisgletschergrotte im größten Gletscher Frankreichs war für uns ein einzigartiges Erlebnis. Die rund um den Gletscher neu entstehende Anlage wird über 50 Millionen Euro kosten – irre. Müssen die Berge mit so viel Beton zugebaut werden?